Imposante Kirchen und bezaubernde Kapellen

In der historischen Altstadt gibt fünf verschiedene Kirchen, die nahe beieinander liegen und alle aus in einer anderen Periode stammen. Diese Kirchtürme sind prägend für das Stadtbild. In Sittard befinden Besucher sich immer im Schatten eines Kirchturms.

Grote Kerk (Große Kirche)

Wenn man sich der historischen Altstadt nähert, ist der 80 Meter hohe Turm der Grote Kerk bereits von weitem sichtbar. Der vollständige Name der Grote Kerk lautet Sint-Petrus’ Stoel te Antiochië. Sie ist dem Apostel Petrus geweiht. Rund 1000 v. Chr. Befand sich an dieser Stelle eine Saalkirche. Die heutige Kirche wurde größtenteils im Zeitraum Ende des 14. bis Mitte des 16. Jahrhunderts im regionalen gotischen Stil, der maasländischen Gotik, errichtet. Sie fungierte als Kapitel- und Pfarrkirche und wurde 1985 grundlegend restauriert.

Die Kirche kann täglich von 09.00-12.00 Uhr und von 14.00-16.00 Uhr besichtigt werden. Montags ist die Grote Kerk geschlossen.

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Kirchplatz

Der heutige Kirchplatz diente bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Friedhof. Namhafte Verstorbene wurden, wie früher gebräuchlich, in der Kirche begraben und die übrigen Gläubigen im Hof rund um die Kirche, daher die Bezeichnung „Kirchhof“. Als Napoleon Beerdigungen in und um die Kirche nicht länger gestattete, mussten die Verstorbenen außerhalb des Ortes begraben werden. Dies läutete das Ende dieses Brauchtums ein. Der neue Friedhof wurde außerhalb des Stadtwalls angelegt.

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Basilika

Die Basilika ist die erste niederländische Kirche, der dieser Ehrentitel (1883) verliehen wurde. In Anlehnung an die „großen“ Basiliken in Rom und Assisi begann man Ende des 19. Jahrhunderts mit der Verleihung des Titels „Basilica minor“ (kleine Basilika) für besonders wichtige und künstlerisch wertvolle Kirchen. Die Kirche Onze Lieve Vrouw van het Heilig Hart wurde im neugotischen Stil errichtet, dessen Blütezeit zwischen 1860 - 1910 lag. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine Rückbesinnung auf die mittelalterliche Baukunst mit ihren gotischen Kathedralen.

Die Kirche hat die Form einer Kreuzbasilika Und einen Chorumgang mit Strahlkapellen. Über der Vierung wurde der hohe Turm errichtet, der auf den Ecken der Glockenetage mit verspielten polygonen Türmchen verziert ist. Zusammen mit dem Turm der Grote Kerk ist dieser Turm prägend für die Silhouette von Sittard. Das Wort Basilika kommt aus dem Griechischen. Es bedeutet königlich und wird meist in Kombination mit Wörtern wie Halle oder Tempel verwendet. Die Kirche wurde als Wallfahrtskirche gebaut.

Die Basilika kann täglich von 09.00-12.00 Uhr und von 14.00-16.00 Uhr besichtigt werden. Montags ist die Basilika geschlossen.

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Mariapark

Durch den wachsenden Zustrom von Pilgern zur Basilika war bereits schnell der Bau eines Aufenthaltsraums erforderlich, um Pilgern, die wegen Überfüllung keinen Platz mehr in der Basilika fanden, die Möglichkeit zu bieten, den Gottesdienst durch die geöffneten Tore der Kirche mitzuerleben. Dies wurde der Mariapark. Der Mariapark hat die Form eines Klostergangs und ist mit einem Altar und 14 Kreuzwegstationen versehen. Er wurde 1891 gegenüber der Basilika errichtet. Auch im Mariapark sind die Wände reich verziert. Nach einer eingehenden Restaurierung wurde er wieder als Begegnungs- und Versammlungsraum in Gebrauch genommen.Mehr Informationen

Michiels- oder Paterkirche

Die „Paterskerk“ (Paterkirche) ist dem Heiligen Michael geweiht, dem Erzengel, der in Person der Dominikaner nach Sittard gerufen wurde, um den teuflischen Drachen der Reformation zu besiegen. Die Kirche wurde von Dominikanermönchen gebaut und 1668 eingeweiht. Die großartige Fassade ist ein typisches Beispiel südniederländischen Barockstils. Auch die Augustiner- und Jesuitenkirchen in Maastricht wurden in dieser Variante des Barockstils errichtet, den man auch bei Kirchen in Lüttich, Löwen, Brüssel und Antwerpen antrifft. Die Innenausstattung der Paterskerk ist ebenfalls beeindruckend, mit reich verzierten Vertäfelungen im Renaissance-Stil und Kanzel, Chorvertäfelung und Altar im überschwänglichen Barockstil.

Die Paterskerk kann täglich von 09.00-12.00 Uhr und von 14.00-16.00 Uhr besichtigt werden. Montags ist die Kirche geschlossen.

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Pater-Karel-Kapelle

Schon vor dem Jahr 1287 wurde am Ostufer des Geleenbeek eine Mühle gebaut. 1291 wurde am Westufer eine zweite Mühle errichtet. Der heutige Komplex stammt im Wesentlichen jedoch aus 1797. Die westliche Mühle war das Geburtshaus des heiliggesprochenen Joannes Andreas Houben, der als Passionistenpater unter dem Namen Karel van Sint Andries bekannt war. Die Kapelle wird jährlich von zahlreichen Pilgern besucht.

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Sint-Janskluis

Die Kapelle Sint-Janskluis in Geleen stammt aus dem Jahr 1699. Seit der letzten Restaurierung 1985 ist Sint-Janskluis als Gebetskapelle eingerichtet. Die Klause kann daher auch für Tauf- oder Jubiläumsfeiern genutzt werden. Außerdem fungiert das Gebäude mehrmals jährlich als Ausstellungsraum oder kleiner Konzertsaal. Sint-Janskluis ist für vielerlei Aktivitäten verfügbar, solange diese dem Wesen des Gebäudes entsprechen.

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St. Rosa-Kapelle

Rosa, die Schutzheilige der Stadt, soll Sittard 1671 von der Schwarzen Pest befreit haben. Die Sint Rosa-Kapelle oben auf dem Kollenberg wurde nach ihr benannt. Als die Kapelle errichtet wurde, lag sie relativ weit von der bestehenden Bebauung entfernt. Sie wurde auf einer Kreuzung von Feldwegen gebaut, wodurch sie aus vier Richtungen erreichbar ist. Es sind keine Archiveintragungen über den Bau der Kapelle zu finden. Die Kapelle muss jedoch zwischen April 1671 und April 1676 errichtet worden sein. Die Heiligsprechung von Rosa erfolgte im April 1671. Es durfte keine Kapelle für Personen errichtet werden, die (noch) nicht heiliggesprochen waren. Im April 1676 begannen Kriegshandlungen, bei denen die Stadt größtenteils verwüstet wurde. Während des Kriegs war der Bau nicht möglich. Durch den Wiederaufbau der Stadt fehlte es in den darauf folgenden Jahren an Mitteln, um den Bau der Kapelle finanzieren zu können. Der einzige Anhaltspunkt bezüglich des Baujahrs der Kapelle ist die auf der Fassade angebrachte Jahreszahl 1675. Die Kapelle liegt an einer schönen Wanderroute.

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St. Salviuskirche (Sint-Salvius Kerk) Limbricht

St. Salviuskirche ist der Name zweier Kirchen in Limbricht. 1922 wurde die (neue) Kirche im heutigen Ortskern nach einem Entwurf von Jos Cuypers und dessen Sohn Pierre Cuypers jr. errichtet. Die Kirche ersetzte die alte Kirche beim Schloss Limbricht. Die alte Kirche wird aber noch immer St.-Salviuskirche oder Salviuskirche genannt.

Die Geschichte der Oude Salviuskerk (alte Salviuskirche) reicht bis in die Zeit um das Jahr 1000 zurück. Von der damaligen Saalkirche ist die Nordwand aus Maas-Kieselsteinen (maaskeien) erhalten geblieben. Im 15. Jahrhundert wurde der ursprünglichen Saalkirche an der Südseite ein gotisches Seitenschiff angefügt. Für dieses Seitenschiff wurde Mergelstein verwendet. Der vor diesem Seitenschiff stehende Turm ist älteren Datums, er datiert aus etwa 1458. Der spätromanische Chor aus dem 13. Jahrhundert schließt an das Nordschiff an und hat noch immer die ursprüngliche Deckenkonstruktion.

Bei Restaurierungsarbeiten im Zeitraum 1977 bis 1984 stieß man im Chor auf Wandmalereien. Es sind die ältesten, jemals in einer niederländischen Dorfkirche gefundenen Wandmalereien. Diese Malereien, die um das Jahr 1300 datieren, können jetzt ebenfalls besichtigt werden. In dieser Kirche wurde zudem eine Messingschachtel mit Knochenresten des heiligen Salvius gefunden, nach dem diese Kirchengemeinschaft benannt wurde.

Die Kirche kann am Ostermontag sowie jeden ersten Sonntag im Mai, Juni, Juli, August und September von 14.00-17.00 Uhr besichtigt werden. Nach vorheriger Vereinbarung ist auch eine private Besichtigung an anderen Wochentagen möglich. Besichtigungstermine können mit dem Führer vereinbart werden: +31 (0)46-4515908. 

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