24 Gärten mit einer Geschichte

Im und um das alte Stadtzentrum gibt es diverse öffentlich zugängliche Gärten, Parks und Grünanlagen, die man wohl sieht, bei denen aber oftmals nicht deutlich erkennbar ist, was sie sind: verlorene, in Vergessenheit geratene Juwelen. Diese Juwelen formen gemeinsam ein Tableau Vivant der Historie der Stadt. Sie erzählen uns eine Geschichte.

So war der Ursulinengarten ursprünglich Teil der Befestigungsanlage. Gleichzeitig erzählt er aber die Geschichte der Ursulinen, die sich dort 1843 niederließen. Ein Teil dieses Gartens ist zudem auch ein Erinnerungsgarten (memorietuin) an die grausame Ermordung der Juden in unserer Region während des Zweiten Weltkriegs.

Der Jardin des Roses zeigt die Verbindung zwischen St. Rosa, der Jungfrau Maria (Rose ohne Dornen) und dem Lied des niederländischen Sängers Toon Hermans „24 Rosen“.

Auch Fort Sanderbout erzählt eine Geschichte von Krieg und Frieden. Jahrhundertelang war es zudem der jüdische Friedhof.

Die Schussfelder erzählen die Geschichte von Krieg und Vernichtung, aber auch von Frieden und Wiederaufbau, van jahrhundertealten Volksgärten, von Bleichwiesen, von turtelnden Liebespärchen und von Wasser und dem Schutz vor dem Wasser.
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Die Rosakapelle erzählt die Geschichte von Sint Rosa, aber auch von der Pest, Dysenterie und der Legende der Bockreiter, die dort auf einer abgehackten Hand ihren Treueid geschworen haben sollen… Auf diese Weise lassen sich unzählige Geschichten miteinander zur „grünen“ Geschichte der Stadt verbinden.

Geheime Gärten

Besichtigung
Die Gärten können jeden ersten Samstag des Monats in Begleitung eines Führers besichtigt werden. Treffpunkt: 11.30 Uhr Jardin d’Isabelle. Besichtigung bis 13.15 Uhr. Anmeldung nicht erforderlich. Der Zugang ist gratis.

Die Gärten näher betrachtet

Jardin d’Isabelle
Gegenüber dem Cour Solanus befindet sich ein Garten, der mit einer unglücklichen Liebesgeschichte verbunden ist. Charles Beltjens, Sohn aus einem Kaufmannsgeschlecht, sah Mitte des 19. Jahrhunderts für sich selbst keine Zukunft im Kaufmannsgewerbe und folgte dem Ruf seines Dichterherzens. Im Garten des Arztes de Borman fand er seine Muse: Isabelle, die Tochter des Arztes. Für den Arzt war Charles jedoch völlig unakzeptabel und er verbot die Liebe. Charles ging nach Paris, wo er berühmt wurde und mit Victor Hugo und Nobelpreisträger Sully Prud’homme verkehrte und sogar als Mitglied der renommierten Académie Lamartine zugelassen wurde. Als er später nach Sittard zurückkehrte, galt er dort vor allem als Sonderling und ging für die Jugend als ‚Rinaldo Rinaldini’ durchs Leben. Unmittelbar nach seinem Tod wurde er, wie so oft, wohl als Genie betrachtet und ereiferte man sich bereits schnell für die Errichtung eines Standbilds. Dieses Standbild kam jedoch erst hundert Jahre später. Es steht im Jardin d’Isabelle, trägt den Titel ‚Le Condor Captif´ (der gefangene Kondor) und ist das Sinnbild seiner unmöglichen Liebe.
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Jardin des Roses
In der Paardestraat befindet sich das erste ‚Toon Hermanshuis’. Es ist ein Haus für Krebskranke und ihre Nächsten. Es wurde von Toon Hermans eröffnet, der dem Haus, zu Ehren seiner Frau Rietje, die auch an Krebs gestorben war, auch seinen Namen verlieh. Sofort daneben befindet sich jetzt der Jardin des Roses. Hier wird auch Toon selbst geehrt, der unter anderem mit dem Lied ‚24 Rosen’ für viele ein Denkmal der Liebe errichtete. Rosen, die mit ihren Dornen wiederum den Schmerz und das Leid des Lebens symbolisieren.
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Ursulinengarten / Stadtgarten
Der Stadtgarten wurde 1993 in den ehemaligen Gärten des Klosters und Mädchenpensionats der Ursulinen verwirklicht. Basis ist der Garten der Ursulinenschwestern, die sich 1843 im Huis op de Berg am Oude Markt niederließen und außerhalb des Walls ihre Gärten hatten. Die Gärten liegen in den einstigen Schussfeldern der Stadt. Im Stadtgarten befindet sich, neben dem noch vorhandenen Friedhof der Ursulinen, auch das Gedenkmonument für die ermordeten Juden aus Sittard und Umgebung. Außerdem umfasst der Garten einen Teil des Stadtgrabens, einige Rosenbeete, eine Birnenallee und einen Spielplatz. Bei der Restaurierung des ‚Klosterviertels’ (kloosterkwartier), zu dem auch das einstige Kloster und Mädchenpensionat der Ursulinen gehört, wurde auch der alte Durchgang durch den Wall wiederhergestellt.
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Stadswal
Der Stadtwall von Sittard ist viele Jahrhunderte alt. Im Wall verbirgt sich höchstwahrscheinlich noch ein Großteil der alten Stadtmauern, die vermutlich kurz vor oder rund 1300 gebaut wurden. Die Mauern wurden später „aufgeschüttet“, um die Kanonenkugeln im Sand „aufzufangen“. Der Wall wurde oft „bedichtet“ und besungen, u.a. von Thur Laudy, Jo Erens und Toon Hermans. Er ist seit jeher mit Linden bepflanzt. Die ältesten Exemplare sind etwa 200 Jahre alt. Als stadtnaher Spazierweg erfreut der Stadtwall sich vor allem bei verliebten Pärchen großer Beliebtheit. Vom Wall aus hat man eine schöne Aussicht auf die alten Schussfelder mit den jahrhundertalten Volksgärten. Auf den Mauern des Walls wachsen besondere, oft auch seltene Pflanzen.

Unter dem Begijnenhofwal steht die Skulptur von Zefke Mols, dem 1955 verstorbenen und bekanntesten Landstreicher und Sonderling Limburgs. Er war Zigarrenverkäufer von Beruf (vor allem in Deutschland), wurde zu Unrecht des Mordes beschuldigt und verbrachte viele Jahre in deutscher Haft. 
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Nach seiner Freilassung streifte er durch Europa, kehrte dann aber wieder nach Sittard zurück und wurde zu einer bekannten Persönlichkeit in der Stadt. Er besaß nichts und lebte von Almosen. Von Einwohnern erhielt er Essen und Obdach. Er wurde wegen seiner Genügsamkeit von vielen geliebt. Als er starb, erhielt er ein großes Begräbnis, bei dem alle Schichten der Bevölkerung anwesend waren. Ein Lied des Troubadours Jo Erens machte ihn unsterblich und in der Skulptur von Gène Eggen wurde er verewigt.
Fort Sanderbout
Fort Sanderbout datiert wahrscheinlich aus dem 15./16. Jahrhundert. Es wurde kurz nach den Verwüstungen im Jahr 1677, als Sittard als Festungsstadt aufgegeben und eine „offene Stadt“ wurde, als Friedhof der wachsenden jüdischen Gemeinschaft angewiesen. Das blieb bis 1840 so. In diesem Jahr wurde ein neuer Friedhof in Gebrauch genommen. Aus nie aufgedecktem Grund wurde der Friedhof 1965, entgegen allen jüdischen Regeln (aber wohl mit ihrer ebenso unerklärlichen Zustimmung), geräumt.

Seitdem befindet sich dort ein Feld, das erst als Spielplatz und jetzt schon seit langem vor allem als (illegaler) Hundeauslauf dient. Dieser Ort sollte eigentlich wieder zu einem Ort jüdischer Geschichte werden, vor allem auch, weil alle Synagogen, die es hier einmal gegeben hat, inzwischen auch verschwunden sind. Die Stellen, an denen sich früher die jüdischen Gräber befanden, sind bekannt.
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Volksgärten am Stadtwall
Seit Sittard 1577 von der französischen Armee teils in Schutt und Asche gelegt und die Festungsanlagen größtenteils vernichtet wurden, haben die Sittarder Schussfelder keine militärische Funktion mehr. Hierdurch sind in den vergangenen dreihundert Jahren besondere Grünflächen entstanden, wie etwa die Volksgärten, die von jahrhundertealten Pfaden durchschnitten werden. Diese Pfade wiederum werden von einheimischen Sträuchern wie Rotdorn und Gelbem Hartriegel gesäumt. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts wurden die Schussfelder an verschiedenen Stellen als Weg oder Parkplatz in Gebrauch genommen oder es wurden Gebäude errichtet (beispielsweise Engelenkampstraat, de Wieër). Auf einem relativ großen Teil wurde die Tiefgarage Odaparking angelegt, auf der inzwischen wieder moderne Grünflächen vorhanden sind. Die Volksgärten an „de Gats“ werden mindestens seit Ende des 17. Jahrhunderts ununterbrochen als Stadtgärten genutzt. Damit stellen sie in den Niederlanden und wahrscheinlich auch in Europa ein einzigartiges kulturelles Erbe dar.

Gruuzehaöfke
Mitten in der Stadt haben Bewohner der Gruizenstraat ein brachliegendes Gelände auf der ihren Wohnungen gegenüberliegenden Seite als Gemeinschaftsgarten in Gebrauch genommen. Erholungssuchende sind hier herzlich willkommen. Früher standen hier Wohnungen. Diese wurden aber bereits vor vierzig Jahren abgerissen.
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Jo Erensplantsoen, Tempelplein
Jo (oder Jochem) Erens wurde nur 28 Jahre alt, gilt aber fast sechzig Jahre nach seinem Tod noch immer als Limburgs größter Troubadour. Unvergesslich sind unter anderen Lieder wie Zitterd (oder Limburg) allein, Zefke Mols und Sjwerbelke. Er starb 1955 an einer Gehirnblutung. Zu diesem Zeitpunkt studierte er klassische Musik am Konservatorium.

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Als Ehrbezeugung an die zahlreichen Troubadoure aus unserer Gegend wurde in einem kleinen Park neben der idyllischen protestantischen Kirche 1975 eine Skulptur aufgestellt. Neben Jo Erens waren dies unter anderem Frits Rademacher, Hermans Veugelers und Chel Savelkoul. Nach ihnen sind wieder neue Troubadoure aufgestanden, wie etwa Anja Bovendeaard. Auch sie werden geehrt, aber vor allem auch stimuliert, die Welt auch weiterhin mit ihrer Musik und ihren Texten zu verschönern.
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Vertäfelung der Michiels- oder Paterkirche
Ein atypisches Element, aber von besonderem Wert. Kurz nach der Mitte des 17. Jahrhunderts bauten die Dominikaner die Paterkirche. Ende des 17. Jahrhunderts wurde eine imposante Holzvertäfelung angebracht mit exotischen Pflanzen, Gemüse und Obst aus Überseegebieten, insbesondere Südamerika. Unauffällige, aus der Nähe betrachtet aber filigrane Kunstwerke, die zur hochkarätigen Holzschnitzkunst jener Zeit zählen. Kein echtes Leben, aber wohl lebensecht und tatsächlich für viele ein Geheimnis…
Wallfahrtsgarten Mariapark 
1867 ereignete sich in Sittard ein Wunder, das einer Schülerin des Pensionats der Ursulinen das Leben rettete. Dieses Wunder wurde der Onze Lieve Vrouwe van het Heilig Hart-Kirche zugeschrieben. Hierdurch entstand ein Wallfahrtsort und kam es zu einer Explosion der Frömmigkeit, wie die Niederlande es noch nie erlebt hatten. Rund 1890 waren Millionen Menschen Mitglied der dazugehörigen Erzbrüderschaft. Gegenüber der Wallfahrtskirche (die einige Jahre vorher als erste Kirche in den Niederlanden den Ehrentitel Basilika erhalten hatte), wurde aufgrund des großen Zustroms von Pilgern ein Kreuzweg mit Innenhof (Pandhof) gebaut. Im Mariapark, wie er genannt wurde, konnten die Pilger die Gottesdienste miterleben. Durch die großen, ganz in Bleiverglasung erstellten Fenster war es eigentlich ein großer Garten.
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Klostergarten und Innengarten Agnetenberg

Klostergarten und Innengarten Agnetenberg
Im Kloster von Agnetenberg werden bereits seit über einem halben Jahrhundert ältere Menschen gepflegt und betreut. Im großen Garten des Klosters, ursprünglich ein Teil der Befestigungsanlage der Stadt, ist eine kleine Oase entstanden. Der ländliche Pandhof aus dem 17. Jahrhundert ist eine Freude für Herz und Augen.

Städtischer Friedhof
Auf dem Friedhof, der aufgrund seiner Lage und seiner Formgebung ein Ort der Besinnung ist, sind einige Menschen begraben, die von großer Bedeutung für die Geschichte Sittards waren. Unter anderem der berühmte Troubadour Jo Erens, Stadtstreicher Zefke Mols und Sittards berühmtester Sohn Toon Hermans. Auch eine Reliquie des Dekans Louis Tijssen, der für die Seligsprechung vorgetragen ist, befindet sich noch in dem Grab, in dem er einst ruhte, bevor er 2011 feierlich in die St. Petruskirche überführt wurde. Krieg und Frieden werden auf dem markanten Grabstein des Widerstandskämpfers Zef Ronden dargestellt, neben den Kreuzen verschiedener Soldaten.

Fußfälle
Die sieben Fußfälle, die hügelaufwärts am Kollenberg stehen, sind seit hunderten Jahren die Stelle, an der man betend zur Rosakapelle zog. Vor etwa einhundert Jahren wurden die Fußfälle, die von den Einwohnern der Stadt gesponsert wurden, erneuert.
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Gemmakapelle und Gemmahofke
Am Rande des Zentrums liegt der einstige Klosterkomplex der Passionistinnen am Leyenbroekerweg. Die Kapelle ist der Heiligen Gemma Galgani geweiht. Die Kapelle, von der aus Toon Hermans, ein großer Verehrer der Heiligen Gemma, zu Grabe getragen wurde, wird gottlob noch als Zentrum der Stille und des Gebets genutzt. Im alten Klostergarten wurden einige Häuser gebaut. Die geschah in einer schönen stillen Weise, die an Beginenhäuser erinnert. Im Garten stehen einige Bäume, deren Samen als Perlen für Rosenkränze verwendet wurden und werden.

Levetenhöfke
Der Hof van Olijven (Levetenhöfke) wurde Ende des neunzehnten Jahrhunderts auf halber Höhe des Kolleberg gebaut. Es war ein Ort des Gebets, der das innere Leiden Jesu darstellt, bevor dieser den letztendlichen Leidensweg antreten musste.
Rosakapelle
1668 brach in Sittard und Umgebung eine Ruhrepidemie aus. Sint Rosa (erst damals selig erklärt als erste Heilige aus Südamerika) wurde von den Bewohnern der Stadt angerufen, und als die Epidemie abklang, wurde sie 1669 zur Stadtpatronin ausgerufen. Dies war bemerkenswert, denn Sittard war damit der erste Ort der Welt, der ihr diese Ehre erwies. Erst später wurde sie zur Patronin von Lima, Peru und ganz Südamerika. 1675 wurde auf dem Kolleberg zu ihren Ehren eine Kapelle errichtet, zu der jedes Jahr eine Prozession zieht. Die Kapelle spielt auch eine wichtige Rolle in den Legenden der Bande der Bockreiter, die im 18. Jahrhundert mit Morden, Plünderungen und Brandstiftungen Angst und Schrecken in unserer Region verbreiteten. In der Kapelle wurde auf einer abgehackten Hand der Treueid der Bockreiter geschworen.

Memoriebos
Kolleberg 1999 wurde oben auf dem Kolleberg ein Erinnerungswald (memoriebos) angelegt. Hier konnte man gesponserte Bäume pflanzen, die an einen Nächsten erinnern, der durch Krankheit oder auf andere Weise dem Leben entrissen wurde. Für viele ist der Wald inzwischen ein Ort der Besinnung auf ihrem Lebensweg geworden.
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Stadtpark mit Bergerhof und Ophovenerhof

Stadtpark mit Bergerhof und Ophovenerhof
Der Stadtpark wurde vom Architekten Tersteeg als ein „Gesamtkonzept“ entworfen. Er wurde zwischen vorhandenen historischen Strukturen realisiert, wie dem ursprünglich aus dem 13. - 18. Jahrhundert stammenden Ophovenerhof nebst Mühle, der Stenen Sluis aus dem 17. Jahrhundert und dem Herrenhof Bergerhof aus dem 15.-17. Jahrhundert. Vor fast hundert Jahren wurden dort viele besondere Bäume gepflanzt. Im Park gibt es auch noch einen alten Brunnen, den St. Jansput (St. Jansbrunnen). Dem Wasser aus diesem Brunnen wurde früher Heilkraft zugesprochen. Beim Ophovenerhof gibt es noch einen alte „Bauernhofgarten“ (boerderijtuin), der von Klienten des Betreuungshofes gepflegt wird. Auf der Terrasse werden regelmäßig Produkte aus eigener Erzeugung angeboten.

Krombroodberg
Schon hunderte Jahre wurde am Kolleberg Sand gewonnen. Große Teile des Hügels wurden auf diese Weise abgegraben. Als die Sandgewinnung vor fast einhundert Jahren eingestellt wurde, eroberte die Natur diesen Standort zurück. Inzwischen ist der Kolleberg zu einem der schönsten und idyllischsten Plätze der Stadt und der Region geworden. Nicht umsonst gilt dieser Abschnitt des Wanderwegs Pieterpad als einer der schönsten Abschnitte des gesamten Wanderwegs. Auf zwei Drittel der Höhe liegt auf der linken Seite ein deutlich sichtbarer Rest einer Sandgrube. Diese Stelle wird heute Krombroodjesberg (Krummbrötchenberg) genannt. Krombroodjes sind weiße halbmondförmige Brötchen, die zur Mitte der Fastenzeit (Sonntag Laetare) unter der Jugend verteilt werden. Es ist ein Brauch, der bereits im 16. Jahrhundert beschrieben wurde und aus dem Evangelium der wunderbaren Brotvermehrung hervorgegangen ist. Von alters her wird an diesem Tag (kostbares) Weißbrot an Mittellose und Kinder verteilt. Gegenüber dem Krombroodjes-Berg liegt die verborgene und (vor allem abends) mysteriöse Wiese, auf der das Kinderferienwerk jedes Jahr hunderten Kindern eine unvergessliche Ferienzeit besorgt.

Französisches Kloster
1903 kamen einige Schwestern des Ordens „La Divine Providence“ (Orden der göttlichen Vorsehung) nach Sittard, um dort ein Krankenhaus zu gründen. Dieses Krankenhaus entwickelte sich zu dem, was heute das Orbis Medisch Centrum ist. An seinem ursprünglichen Standort an der Walramstraat in Sittard steht - nach dem Abriss des einstigen Maaslandkrankenhauses – noch immer als Denkmal der Barmherzigkeit das „französische Kloster“, wo alles seinen Anfang nahm. In einem kleinen Garten wurde als Symbol der Aufopferung ein Feldkreuz aufgestellt.
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Duustergats
Wenn man über die Duustergats von der Rosakapel zum Friedhof geht, führt der Weg auf etwa halber Strecke an der Stelle vorbei, an der im Krieg ein amerikanisches Flugzeug abstürzte. Am Duustergats wurde eine Erinnerungssäule für den Piloten aufgestellt, der diesen Absturz nicht überlebte.

Protestantischer Friedhof
Sittard hatte schon früh eine protestantische Gemeinschaft, da die Herzöge van Gulik eine tolerante Haltung gegenüber sowohl Protestanten als auch Juden einnahmen. Schon kurz nach 1600 hatten die Protestanten ihren eigenen Friedhof, der noch immer in Gebrauch ist. In dieser kleinen Oase der Ruhe befinden sich Grabmäler aus den vergangenen 400 Jahren, darunter einige sehr außergewöhnliche. Es wird anderswo wohl kaum protestantische Friedhöfe mit Engeln geben und erst recht nicht mit Erinnerungsplaketten an Lourdes…

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